Chronik
Tradition verpflichtet!
Teil 1
Der Streifzug durch die frühe Geschichte des VfB basiert in erster Linie auf den Aufzeichnungen, die der frühere 1. Vorsitzende Ferdinand Biller hinterlassen hat, sowie auf Ergänzungen durch Andreas Götz und Fritz Stark, die allesamt nicht mehr unter uns weilen. Da sämtliche schriftliche Unterlagen aus der Gründungszeit leider bis dato verschwunden sind, mussten sich die o. g. auf ihr Gedächtnis und mündliche Überlieferungen verlassen. Es kann deshalb durchaus der Fall sein, dass sich Mängel oder gar Fehler eingeschlichen haben.
Gleich zum Anfang: Der VfB ist nicht der erste Fußballverein, der in Mantel gegründet wurde. Bereits im Jahr 1924 ein Fußballclub unter dem Namen FC Mantel. Dieser kam aber nicht über seine Kinderschuhe hinaus und schlief bald wieder ein. Einige Fußballbegeisterte ließen sich aber nicht entmutigen und strebten bald darauf die Gründung eines neuen Vereins an. Im Jahr 1926, einen Tag nach dem Fronleichnamsfest wurde im Gasthof „Hallermichl“ ein neuer Fußballverein gegründet, der VfB Mantel.
Folgende 9 Männer waren die Gründer:
Christian Nickl, Hans Schreglmann, Georg Wälisch, Georg Kreiner, Georg Seiser, Max Fuhrmann, Karl Gmeiner, Andreas Heindl, Andreas Götz
Teil 2
Im Übrigen hatte der VfB seine Spielstätte nicht immer dort, wo sie sich jetzt befindet, am Hammerweg. Vielmehr wurde auf vielen Plätzen dem runden Leder nachgejagt. Lange Zeit war man der Meinung, der erste Fußballplatz sei auf der sog. „Wirtspaint“ gewesen, wo jetzt die Firma Kfz-Schmid beheimatet ist. Dies war jedoch nicht der Fall. Der erste Platz grenzte an das Anwesen von Richard Kammerer in Richtung des jetzigen VfB-Geländes und war vom Kammerer-Anwesen durch einen Bach getrennt. Ferner gab es in der Nähe zwei Weiher und auch die Haidenaab floss in unmittelbarer Nähe. Die Folge davon war, dass der Platz schnell überflutet wurde. Man suchte deshalb eine „trockene Stelle“ und wurde dann auch im „Kleindorf“ fündig.
Der neue Platz wurde im heutigen Schwalbenweg auf dem Parkplatz des früheren Cafes „Romeo“ und dem Anwesen Mark errichtet. Dort ereignete sich folgender Vorfall: Hans („Luhe“) Biller, der ein Glasauge hatte (er hatte im jugendlichen Alter schuldlos ein Auge eingebüßt) verlor während eines Spieles sein Glasauge. Daraufhin unterbrach der Schiri die Partie, alle Spieler und Zuschauer suchten nach dem verlorengegangenen Stück und fanden es glücklicherweise auch wieder. Daraufhin wurde das Spiel fortgesetzt.
Zu der damaligen Zeit spielten folgende noch namentlich bekannte Männer in der ersten Mannschaft des VfB: Tor: Franz Gurdan (Hüttener Str. – heute Anwesen Hegewald); Verteidiger: Max Bayerlein (aus Weiherhammer), Hans „Luhe“ Biller (bekannter Mantler Musiker), Michael Rittner; Mittelläufer: Andreas Götz - letztes Gründungsmitglied des VfB; Aussenläufer: Georg Hartwig (Hüttener Str.), Michael „Zankl“ Bieber (Hüttener Str.), Streloff (Vorname nicht bekannt – aus Steinfels); Aussenstürmer: Andreas Heindl (Etzenrichter Str. - heute Anwesen Koppmann im Brückenweg), Max Seiser (Onkel von Georg „Rommel“ Seiser, Großonkel von Gerhard Seiser später ins Ruhrgebiet ausgewandert), Halbstürmer: Paul Nowicky (stammte aus Eisenach – wohnte in Weiden und arbeitete in Steinfels – fuhr mit dem Rad von Weiden nach Mantel zum Fußballspielen), Stegl (Vorname unbekannt - aus Weiherhammer); Mittelstürmer: Hans Schregelmann (Onkel von Edmund Schregelmann). Leider ist von dieser Mannschaft kein Bild mehr aufzufinden gewesen.
Beim VfB Mantel wurde von Anfang an die Jugendarbeit großgeschrieben. So wurde bald nach der Vereinsgründung eine Jugendmannschaft (heute A-Junioren) ins Leben gerufen.
Teil 3
Die Mantler Fußballer wollten aber ihr Domizil doch näher am Markt haben und suchten deshalb weiterhin nach einem geeigneten Platz. Bald wurde man auch fündig. Auf der „Wirtspaint“ hinter dem Gasthof „Zur Post“ wurde in Eigenregie ein Sportplatz angelegt. Viel Handarbeit war angesagt, denn modernen Maschinen und Geräte wie heute gab es damals noch nicht. Deshalb wurde mit Schaufeln und Rechen der Platz bespielbar gemacht. Die Platzeinweihung erbrachte einen Reinerlös für den noch jungen Verein, zum damaligen Zeitpunkt ein mehr als ansehnlicher Betrag. Diese finanzielle Grundlage wurde aber auch benötigt, denn man musste in der damaligen A-Klasse die Punktspiele im Kreis Oberfranken austragen. Die Fahrten zu den Auswärtsspielen waren lang und nicht billig.
Übrigens gab es für einige Zeit in Mantel und Weiherhammer sogar drei Fußballvereine. Dabei handelte es sich neben dem in Mantel und Weiherhammer noch um die vom damaligen Hüttenwerksdirektor Dorsch ins Leben gerufene Fußballmannschaft der Turner, die ihre Spielstätte auf dem Gelände der heutigen TSG-Turnhalle hatte. In ihr spielten viele Mantler, da es Direktor Dorsch in vielen Gesprächen mit den Eltern (sprich Vätern), die im Hüttenwerk ihre Arbeitsstelle hatten, ihre Söhne doch in seiner Mannschaft Fußball spielen zu lassen. Die Weiherhammerer Fußballer hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Spielstätte hinter der Metzgerei Braun, in der Nähe der katholischen Kirche. Da ihnen aber der Verpächter den Pachtvertrag gekündigt hatte, waren sie plötzlich heimatlos. Viele der Spieler schlossen sich deshalb der Fußballelf der Turner an. Erst einige Jahre später wurde in Weiherhammer (damals aber noch Manteler Grund) ein Fußballplatz errichtet, wo heute noch die TSG Weiherhammer ihre sportliche Heimat hat.
Dass es zur damaligen Zeit auch nicht immer gesittet zuging, beweist eine Episode aus dem Jahr 1935. Damals fand auf der „Wirtspaint“ ein Spiel gegen eine Mannschaft aus Österreich statt. Diese bestand, ebenso wie die ca. 50 mitgekommenen Zuschauer aus SA-Männern. Nach einem Foul eines einheimischen Spielers gingen die SA-Männer auf den Mantler los. Es kam zu einer Rauferei, das Spiel wurde daraufhin abgebrochen. Der Spieler, der das Foul begangen hatte, konnte sich durch die Hintertüre eines naheliegenden Stadels in Sicherheit bringen. Damit war die Sache aber noch nicht erledigt. Die SA-Männer suchten bis in die späten Abendstunden nach dem Spieler, Gott sei Dank vergeblich. Erst als ein größeres Polizeiaufgebot erschien, kehrt wieder Ruhe ein.
Als dann 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurden auch viele Manteler Spieler zum Dienst an der Waffe eingezogen. Deshalb musste der Sportbetrieb eingestellt werden. Leider kamen nicht alle Fußballer unversehrt aus dem Krieg zurück. Dennoch kamen bereits im Jahr 1945 mehrere sportbegeisterte Männer zusammen, um den Verein wieder ins Leben zu rufen. Neben vielen anderen waren dies Hans Österreicher, Willi Bäumler, Andreas Götz, Michael Schregelmann, Georg Wälisch, Ferdinand Biller, Franz Gurdan und Max Fuhrmann. Von der Militärverwaltung war vorgeschrieben, dass nur jemand als Vorstand fungieren konnte, der nicht bei der Partei gewesen war. Johann Ziegler stellte sich zur Verfügung. Die neue Vorstandschaft entschloss sich, an der Haidenaab einen neuen Sportplatz zu bauen.
Teil 4
Es wurde kurzentschlossen eine Theatergruppe gegründet. Diese führte das Stück „Das sündige Dorf“ nicht weniger als dreizehnmal vor vollen Häusern nicht nur in Mantel, sondern auch in Freihung, Pressath, Grafenwöhr und sogar in Windischeschenbach, Wernberg und Nabburg auf. Dabei konnte eine erhebliche Geldsumme eingespielt und somit die finanzielle Grundlage für den Sportplatzbau geschaffen werden.
Leider sind von den Theaterstücken bzw. den Akteuren keine Bilder aufzutreiben gewesen.
Wenn man bedenkt, welchen Aufwand und welche Strapazen die Leute damals auf sich genommen haben, muss man heute noch den Hut vor ihnen ziehen.
Für den Sportplatzbau stellte das damalige Baugeschäft Hans Kraus einen Rollwagen zur Verfügung und somit konnte es losgehen. Ein ganzes Jahr lang haben durchschnittlich 6 – 8 Männer gearbeitet, bis der Platz fertig war. Sie wurden nach Stunden bezahlt, ausgezahlt wurde jeweils am Ende der Woche.
Der Platz musste nach der Fertigstellung noch von einer Schiedsrichterkommission abgenommen werden. Das Ergebnis war nicht unbedingt im Sinne der VfBler. Der Rat lautete nämlich, den Platz noch ein Jahr liegen zu lassen, da die Grasnarbe noch nicht fest genug sei. Aber sonst sei alles in Ordnung. Noch am gleichen Abend wurde im Gasthaus Pöppel (später Gasthaus Parol -- wurde dann abgerissen -- heute steht an diesem Platz die Metzgerei Guber) eine kleine Feier wegen des Gelingen des Werkes abgehalten. Es gab Hühnersuppe mit Kartoffelsalat. Fünf Hühner mussten dafür ihr Leben lassen. Auch der spätere Vorsitzende Ferdinand Biller hatte zu Hause eines abgestaubt, was von seiner Mutter nicht unbedingt mit Begeisterung aufgenommen wurde.
Im Herbst des nächsten Jahres wurde dann der Platz offiziell eingeweiht. Leider gab es kurz vor dem Termin eine Regenperiode. Dennoch wurden auf dem neuen Platz drei Spiele absolviert, was zur Folge hatte, dass der Platz aussah wie ein Krautacker.
Ferdinand Biller erklärte sich mit einigen Helfern bereit, den Platz wieder in Ordnung zu bringen. Dabei wurde dann auch gleich eine Drainage mit eingezogen und um den Fußballplatz wurde eine Umrandung mit Fichtenstangen angebracht.
Auch hierzu gibt es eine kleine Anekdote: Die Fichtenstangen hatte ein Forstgehilfe namens Preis dem Verein kostenlos zur Verfügung gestellt, allerdings ohne das Wissen und der Zustimmung seines Forstmeisters. Unglücklicherweise erwischte dieser die VfBler beim Abfahren der Stangen aus dem Wald. Dies hatte zur Folge, dass der Verein die 400m Fichtenstangen beim Forstamt bezahlen musste.
Da wie ja bereits erwähnt, der Platz in einem jämmerlichen Zustand war, musste er längere Zeit liegen gelassen werden, damit er sich wieder erholen konnte. Dankenswerterweise durfte der VfB in dieser Zeit seine Spiele auf dem Turnerplatz (heute Faustballplatz ) bei der TSG-Turnhalle austragen.
Im Jahr 1947 lud Willibald Bäumler ( Boy ) die Altliga des ruhmreichen 1. FC Nürnberg zu einem Gastspiel nach Mantel ein. Die Bedingung der Clubberer lautete: Kostenlose Übernachtung und Versorgung mit Essen nach dem Spiel. Beim Club wirkten damals mehrere Fußballgrößen mit, u. a. die Torwartlegende Heiner Stuhlfauth.
Der VfB ließ sich auf dieses Wagnis ein, wohlwissend, dass es zu dieser Zeit noch Lebensmittelmarken gab und man nicht so einfach wie heute alles kaufen konnte. Wiederum waren die VfBler nicht in Verlegenheit zu bringen. Man ersuchte den bekannten Viehhändler Simon Drechsler, doch ein Kuhkalb zur Verfügung zu stellen, was dieser auch tat. Simon Drechsler hatte sein Anwesen an der Abzweigung nach Weiherhammer. Er war der Schwiegervater vom leider auch schon verstorbenen Altbürgermeister Erwin Klemm und Opa von VfB-Ehrenmitglied Hans Klemm. Franz Gurdan und Georg Wällisch schlachteten das Kalb heimlich beim Drechsler, was beinahe an das Licht der Öffentlichkeit gelangt wäre und gewaltige Schwierigkeiten für alle Beteiligten bedeutet hätte. Zum Glück ging jedoch alles gut aus, und so konnte beim Brunner ( Gasthof „Zur Post“) Kalbsbraten mit Klößen gespeist werden.
Zur besseren Verdauung wurden sie auch noch vom „Stietzn-Opa“ Wilhelm Klemm mit mehreren Flaschen seines selbstgebrannten Erdäpfelschnapses versorgt.
Wie das Spiel ausging, ist leider nicht überliefert, jedoch die Tatsache, dass der Appetit der „Clubberer“ sehr groß gewesen war. Zum Abschied gab man den Gästen aus der Noris noch 300 Eier mit, wofür sie sehr dankbar gewesen sein sollen.
Teil 5
Dass der VfB Mantel einstmals in der Bayernliga gespielt hat, wissen wohl nur die wenigsten. Aber es ist eine Tatsache!
Doch:
Wenn man glaubt, beim VfB Mantel hat sich immer nur alles um den Fußball gedreht, so unterliegt man einem Irrtum.
In diese Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg fällt ein besonderes Kapitel der langen VfB-Geschichte. 1946 gründete Lorenz Otto zusammen mit 16 Spielerinnen eine Damen-Handballabteilung. Gespielt wurde Handball damals auf Großfeld wie beim Fußball auch.
Durch den starken Zulauf an Akteurinnen war man beim VfB bald in der Lage, sogar zwei Teams aufzustellen. Die ersten Fahrten zu den Auswärtsspielen wurden von Michael Schregelmann mit seinem Holzgas-Lastkraftwagen durchgeführt. Heutzutage unvorstellbar. Später wurde es dann ermöglicht, dass die Damenelf gegen ein geringes Entgelt mit einem Mannschafts-Lkw der amerikanischen Besatzungsmacht befördert wurde.

VfB-Handballdamen: hintere Reihe v. l.: Marianne Adam, Gretl Adam, Loni Scholz, Hermine Janner, Hella Janner, Trainer Otto Lorenz; Mittlere Reihe v. l.: Berta Neubauer, Amalie Forster, Barbara Adam; Vordere Reihe v. l.: Elfriede Mühlbauer, Anni Stengel, Emmi Günther
Ferner waren noch als Spielerinnen aktiv: Anna Fuhrmann, Emmi Fuhrmann, Anneliese Janner, Hanni Janner, Irmgard Janner, Sophie Janner, Anni Kohl, Irmgard Sommer, Irmgard Scholz und Herma Stengel.
Es müssen viele talentierte Frauen unter den Fittichen von Trainer Otto Lorenz gewesen sein, denn bereits im Jahre 1947 erreichte die Truppe den Gruppensieg und ein Jahr später sogar das Aufstiegsspiel zur Bayernliga Nord. Dieses wurde mit 7:4 gegen Pfreimd gewonnen. Nun spiele man in der Bayernliga gegen Teams aus Nürnberg, Erlangen, Bayreuth, Straubing und Freising.
Leider beeinflussten zwei Punkte den Frauen-Handball in Mantel leider negativ. Zum einen trat Otto Lorenz nach dem plötzlichen Tod seiner Ehefrau als Trainer zurück, zum anderen sah sich die Vorstandschaft des Vereins nicht mehr in der Lage, die immens gestiegenen Reisekosten in der Bayernliga zu stemmen.
Durch diese beiden Ereignisse wurde die Handball-Damenelf des VfB im Jahre 1949 notgedrungen leider wieder aufgelöst.
Teil 6
Jetzt aber wieder zurück zur Hauptsportart beim VfB, dem Fußball. Aber auch neben dem Sportplatz passierte in der langen Historie des Vereins einiges.
Die Tatsache, dass es auch in dieser Zeit auch schon heiß herging, beweist das Protokollbuch. Bei einer wichtigen Mitgliederversammlung am 9. Mai 1953 wurde der damalige 1. Vorsitzende Johann Östreicher mit dem Vorwurf konfrontiert, der VfB habe auf seine Veranlassung hin das Punktspiel in Kemnath absichtlich verloren. Empört trat daraufhin Östreicher von seinem Amt zurück und es kam im Saal zu tumultartigen Ausschreitungen. Zum Glück für den Verein übernahm der zurückgetretene Vorsitzende am 30. Mai nach langem Überreden sein Amt wieder, damit es nicht heiße, er ließe den VfB im Stich.

Ein weiteres nicht so erfreuliches Kapitel ereignete sich im Jahr 1955. Am 13. November gab es in Rothenstadt einen Spielabbruch, der durch die beiden VfB-Akteure Hans Fuhrmann ( „Ramp“ ) und Hermann Kuchenreuther („Koucherer“) verursacht worden sein soll. Der Schiedsrichter soll dabei tätlich angegriffen worden sein, was von Seiten des VfB energisch bestritten wurde. Leider können wir die beiden o. g. Spieler nicht mehr dazu befragen, da sie nicht mehr unter den Lebenden sind. Nach dieser Saison musste der VfB Mantel dann auch noch nach fast 30jähriger Zugehörigkeit zur damaligen A-Klasse (heute Kreisliga) in den sauren Apfel des Abstiegs beißen.
Zumindest einmal aber kam der Schiri nicht ungeschoren davon. Nachdem Schiedsrichter „Gankl“ Scher einen Manteler Spieler (auch nicht mehr unter den Lebenden, aber der Name ist der Redaktion bekannt) vom Platz gestellt hatte, wollte er sich nach dem Schlusspfiff mit seinem Fahrrad aus dem Staub machen. Allerdings hatte er die Rechnung ohne den Wirt (sprich dem vom Platz Gestellten) gemacht. In der Nähe des Anwesens Drechsler bei der Abzweigung nach Weiherhammer kam es zu einer kurzen, für den Schiri aber sehr schmerzhaften Begegnung, bei der er einen Teil seines Gebisses eingebüßt haben soll. Aber auch für den Mantler Fußballer hatte diese „Unterhaltung“ Folgen. Er wurde durch das Sportgericht lebenslang gesperrt. Erst nach vielen Jahren und mehreren abgelehnten Gnadengesuchen durfte er wieder Fußball spielen. Hierbei soll sich der ehemalige Kreisjugendleiter Willibald Bäumler sehr stark eingesetzt haben.
Im Jahr 1955 wurde das 30jährige Jubiläum groß gefeiert. Als Höhepunkt trat eine verstärkte Mannschaft des VfB gegen die SpVgg Weiden an, und das vor sage und schreibe 2000 (!!) Zuschauern. Heutzutage eine unvorstellbare Kulisse. Über das Ergebnis ist leider nichts bekannt.
Wie viele Vereine hatte auch der VfB immer einen großen Bedarf an finanziellen Mitteln. Zur Aufbesserung der Kasse wurden u. a. Theaterstücke aufgeführt, wie schon einmal an anderer Stelle erwähnt wurde. Dabei kam es am 30. März 1958 zu einem Eklat. Obwohl man den Termin rechtzeitig angekündigt hatte, hielt der damalige Wirt des Gasthofes „Zur Post“ (Vereinslokal des VfB) zur gleichen Zeit, als das Theaterstück aufgeführt wurde, einen Filmabend ab. Daraufhin wurde beschlossen, das Vereinslokal zu wechseln. Sämtliche Wirte in Mantel, die Mitglieder des VfB waren, wurden angeschrieben, mitzuteilen, welche Vergünstigungen der VfB im Falle des Wechsels in ihr Lokal erhalten würde. Aufgrund des besten Angebotes (200 DM Zuwendung pro Jahr an den Verein) erhielt Hans Janner (Adl , später Disco „Phila“) den Zuschlag.
Bei einer der ersten Mitgliederversammlungen im neuen Vereinslokal geschah dann gleich etwas Kurioses. Inmitten einer Diskussion betraten einige Weiherhammerer das Lokal. Daraufhin schloss der Vorsitzende abrupt die Versammlung, „denn es steht fest, dass die Versammlung nur Sache des VfB ist und keine Zuhörer aus Weiherhammer erwünscht sind.“ (Protokoll vom 4. April 1958)