Chronik

Tradition verpflichtet!

Dieser Streifzug basiert in erster Linie auf den Aufzeichnungen des früheren Vorstandes Ferdinand Biller, sowie Ergänzungen, die Andreas Götz sowie Fritz Stark beigetragen haben.

Dafür an dieser Stelle ein herzliches Vergelts Gott.

Ferdinand Biller musste sich bei seinen Aufzeichnungen auf sein Gedächtnis und mündliche Überlieferungen verlassen, da Unterlagen über die Anfangszeit des VfB leider bis heute spurlos verschwunden sind. Es ist daher nur selbstverständlich, dass Mängel oder gar Fehler nicht zu vermeiden sind.

Der VfB Mantel war nicht der erste Fußballverein, den es in Mantel gab. Bereits im Jahr 1924 entstand in Mantel ein Fußballclub unter den Namen FC Mantel. Dieser kam aber über seine Kinderschuhe nicht hinaus und schlief bald wieder ein. Es ist auch nichts Näheres über ihn bekannt. Einige Fußballbegeisterte ließen aber nicht locker und strebten die Gründung eines neuen Vereins an.

Nun aber zurück:

Im Jahr 1926, einen Tag nach dem Fronleichnamsfest wurde im Gasthof „Hallermichl“ ein Fußballverein gegründet. Folgende 9 Männer waren die Gründer:

- Christian Nickl
- Hans Schreglmann
- Georg Wälisch
- Georg Kreiner
- Georg Seiser
- Max Fuhrmann
- Karl Gmeiner
- Andreas Heindl
- Andreas Götz

Zum ersten Vorstand des neuen Vereins wurde Christian Nickl gewählt. Der erste Fußballplatz des Vereins, war nicht, wie bisher angenommen, auf der sog. „Wirtspaint“, sondern ganz in der Nähe des heutigen Sportgeländes. Er grenzte an das Anwesen Richard Kammerer durch einen Bach getrennt. Ferner gab es in der Nähe zwei Weiher.

Da die Naab ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft war, wurde der Platz schnell überflutet. Also suchte man eine „trockene Stelle“. Diese wurde dann auch in der Nähe der Moritzkirche gefunden. Am heutigen Schwalbenweg, auf dem Parkplatz des Café Romeo und des Anwesens Mark, wurde der zweite Platz errichtet.

Dort ereignete sich folgender Vorfall:

Hans “Luhe”= Biller, der ein Glasauge hatte )er hatte schuldlos ein Auge im jugendlichen Alter bei der Jagd nach Vögeln eingebüßt, verlor sein Glasauge während eines Fußballspiels. Der Schiedsrichter unterbrach daraufhin die Partie, Spieler und Zuschauer suchten nach dem verlorengegangenen Stück und fanden es glückicherweise wieder. Daraufhin wurde das Spiel fortgesetzt.

Nachdem bereits ein Aktiver aus der Gründerzeit genannt wurde, sollen nun diejenigen erwähnt werden, di in der Anfangszeit des VfB Mantel in der ersten Mannschaft spielten:

Tor: Franz Gurdan (Hüttener Str.- heute Anwesen Hegewald)

Verteidiger: Max Bayerlein (aus Weiherhammer) Hans „Luhe“ Biller (bekannter Mantler Musiker), Michael Rittner

Mittelläufer: Andreas Götz (Oidl Räis)

Außenläufer: Georg Hartwig (Hüttenerstr. – heute Anwesen Koppmann=

Michael „Zankl“ Bieber

Streloff (Vorname nicht bekannt) – aus Steinfels

Außenstürmer: Hans Heindl (Etzenrichter Str. – heute Anwesen Forster)

Max Seiser (Onkel von Georg „Rommel“ Seiser-später ins Ruhrgebiet ausgewandert)

Halbstürmer: Paul Nowicky (stammte aus Eisenach-wohnte in Weiden-arbeitete in Steinfels im Büro – fuhr mit dem Rad von Weiden nach Mantel zum Fußballspielen) Stegl (Vorname nicht bekannt-aus Weiherhammer)

Mittelstürmer: Hans Schregelmann (Onkel von Edmund Schregelmann)

Auch zum ersten Torwart des Mantler Fußballvereins, Franz Gurdan, gibt es eine kurze Episode zu berichten. Sein Vater stand grundsätzlich bei jedem Spiel hinter dem Tor seines Sohnes und gab ihm während der gesamten Spieldauer Anweisungen, wie er das Tor zu hüten hatte.

Da die Fußballer aber doch näher am Markt ihr sportliches Domizil haben wollten, suchte man weiter nach einem geeigneten Platz und wurde auch bald fündig. Auf der „Wirtspaint“ hinter dem Gasthof „Zur Post“ wurde in Eigenregie ein Sportplatz angelegt. Viel Handarbeit war dabei angesagt. Da es solch moderne Maschinen wie heut nicht gab, wurde mit Rechen und Schaufeln der Platz bespielbar gemacht. Die damalige Platzeinweihung erbrachte einen Reinerlös von 100 DM für den Verein. Zum damaligen Zeitpunkt ein noch ansehnlicherer Geldbetrag als heute. Diese finanzielle Basis wurde aber auch benötigt, musste man doch in der A-Klasse des oberfränkischen Kreises die Punktspiele austragen, mit langen und nicht billigen Fahrten. Übrigens gab es eine Zeit lang in Mantel und Weiherhammer sogar drei Fußballvereine. Es handelte sich dabei um den in Mantel, den in Weiherhammer und einer vom damaligen Hüttenwerksdirektor Dorsch ins Leben gerufenen Fußballmannschaft der Turner, die auf dem Gelände der
heutigen TSG-Turnhalle spielte. In ihr spielten viele Mantler.
Direktor Dorsch schaffte es in vielen Gesprächen mit den Eltern (sprich Vätern), die im Hüttenwerk Arbeit hatten, ihre Söhne doch Fußball spielen zu lassen. Die Weiherhammerer Fußballer hatten zu dieser Zeitihren Sportplatz hinter der Metzgerei Braun, in der Nähe der katholischen Kirche. Nachdem der Verpächter den Platz gekündigt hatte, schlossen sich viele der Fußballmannschaft der Turner an.

Erst einige Jahre später wurde im heutigen Weiherhammer (aber auf Mantler Grund) ein Fußballplatz errichtet, und der Sportbetrieb dort aufgenommen. Dass es zur damaligen Zeit nicht immer recht gesittet zuging, beweist eine Episode aus dem Jahre 1935. Damals fand ein Fußballspiel gegen eine Mannschaft aus Österreich statt. Sie bestand, ebenso wie die ca. 50 mitgekommenen Zuschauer, aus SA-Männern. Nach einem Foul eines einheimischen Spielers gingen die SA-Männer auf den Mantler los. Es kam zu einer Rauferei, das Spiel wurde abgebrochen, der Mantler Spieler konnte sich durch die Hintertüre eines naheliegenden Stadels in Sicherheit bringen. Bis in die späten Abendstunden suchten die SA-Leute vergeblich nach ihm. Erst als ein größeres Polizeiaufgebot erschien, kehrte wieder Ruhe ein. Als dann 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach und viele Sportkameraden den Dienst an der Waffe antreten mussten, wurde der Sportbetrieb eingestellt. Schon 1945 kamen sportbegeisterte Männer zusammen, um den Verein wieder ins Leben zu rufen. Neben vielen anderen waren dies Hans Österreicher, Willi Bäumler, Andreas Götz, Michael Schregelmann, Georg Wällisch, Ferdinand Biller, Franz Gurdan und Max Fuhrmann. Von der Militärverwaltung war vorgeschrieben, dass nur jemand als Vorstand fungieren konnte, der nicht bei der Partei gewesen war. Johann Ziegler stellte sich zur Verfügung.

Die Vorstandschaft entschloss sich, an der Haidenaab einen neuen Sportplatz zu bauen. Wiederum tauchte das verflixte finanzielle Problem auf. Womit sollte das Material, sollten die Arbeiter bezahlt werden? Kurz entschlossen wurde eine Theatergruppe gegründet, die das Stück “Das sündige Dorf“ nicht weniger als dreizehnmal vor vollen Häusern in Mantel, Freihung, Pressath, Windischeschenbach, Nabburg, Wernberg und Grafenwöhr aufführte. Dabei konnte eine erhebliche Geldsumme eingespielt und damit die finanzielle Basis für den Sportplatzbau geschaffen werden.

Das Baugeschäft Hans Kraus stellte einen Rollwagen zur Verfügung und somit konnte es losgehen. 6-8 Mann haben ein ganzes Jahr gearbeitet, bis der Platz fertig war. Die Arbeiter wurden nach Stunden bezahlt, ausbezahlt wurde am Ende jeder Woche.

Nachdem der Platz fertiggestellt war, musste er von einer Schiedsrichterkommission inspiziert werden. Man bekam den Rat, den Platz noch ein Jahr liegen zu lassen, da die Grasnarbe noch nicht fest genug sei, aber sonst sei alles in Ordnung. Am gleichen Abend noch wurde im Gasthaus Pöppl eine kleine Feier wegen des Gelingen des Werkes abgehalten. Es gab Hühnersuppe mit Kartoffelsalat. Fünf Hühner mussten ihr Leben lassen. Auch Ferdinand Biller hatte zu Hause eines abgestaubt. Im Herbst wurde dann der Platz offiziell eingeweiht. Obwohl kurz vor dem Termin eine Regenperiode kam, wurden drei Spiele auf dem Platz absolviert, mit dem Ergebnis, dass der Platz aussah wie ein Krautacker. Biller erklärte sich mit einigen Helfern bereit, den Platz wieder in Ordnung zu bringen. Dabei wurde auch eine Drainage eingezogen und er Platz wurde mit Fichtenstangen eingezäunt. Diese hatte ein Forstgehilfe namens Preis kostenlos zur Verfügung gestellt, wohl ohne Wissens und der Einwilligung seines Forstmeisters. Als dieser die VfBler beim Abfahren der Stangen aus dem Wald erwischte, hatte dies die sofortige Versetzung des hilfsbereiten Forstgehilfen zur Folge. Die 400 m Fichtenstangen musste der Verein dann beim Forstamt bezahlen. Damit sich der Fußballplatz wieder richtig erholen konnte, musste er für längere Zeit liegengelassen werden. Der VfB durfte einstweilen dankenswerterweise seine Spiele auf dem Turnerplatz bei der TSG- Turnhalle austragen.

Im Jahr 1947 lud Willibald Bäumler (Boy) die Alt Liga des ruhmreichen 1. FC Nürnberg zu einem Gastspiel nach Mantel ein. Unter der Bedingung der kostenlosen Übernachtung und der Versorgung mit Essen, nahmen sie die Einladung mit vielen ihrer Größen, wie die Torwartlegende Heiner Stuhlfauth an. Nun war aber das Problem jenes, dass es zu
dieser Zeit noch Lebensmittelmarken gab und man nicht so einfach alles kaufen konnte wie heute. So ersuchte man Simon Drechsler, einen bekannten Viehhändler, ein Kuhkalb zur Verfügung zu stellen, was dieser auch tat. Franz Gurdan und Georg Wällisch schlachteten es heimlich bei Drechsler. Beinahe wäre alles ans Tageslicht gekommen, verbunden mit großen Schwierigkeiten für die Beteiligten. Zum Glück ging es aber gut aus, und so konnte beim Brunner (“Gasthof zur Post“) Kalbsbraten mit Klößen gespeist werden. Der Appetit der “Cluberer“ soll sehr groß gewesen sein. Zum Abschied gab man den Fußballern aus der Noris noch 300 Eier mit. Sie waren sehr dankbar dafür.

In diese Zeit fällt auch ein besonderes Kapitel der VfB-geschichte. Im Jahr 1946 gründete Otto Lorenz zusammen mit 16 Spielerinnen eine Damen-Handballabteilung. Durch den starken Zulauf an Akteurinnen war man bald in der Lage, sogar zwei Teams aufzustellen. Die ersten Fahrten zu Auswärtsspielen wurden von Michael Schregelmann mit einem Holzgas-Lastkraftwagen durchgeführt. Später war es möglich, dass die Damenmannschaft gegen ein geringes Entgelt mit einem Mannschafts-LKW der amerikanischen Besatzungsmacht befördert wurde.

Bereits im Jahre 1947 erreichte man den Gruppensieg und ein Jahr später auch das Aufstiegsspiel zur Bayernliga-Nord. Dieses wurde mit 7:4 gegen Pfreimd gewonnen. Nun spielte man also in der Bayernliga zusammen mit Nürnberg, Erlangen, Bayreuth, Straubing und Freising. Doch zwei Punkte beeinflussten den Frauen-Handball in Mantel dann auch negativ. Zum einen trat Otto Lorenz, durch den plötzlichen Tod seiner Ehefrau, als Trainer zurück, zum anderen sah sich die Vorstandschaft des Vereins nicht in der Lage, die erhöhten Reisekosten in der Bayernliga zu tragen. Durch diese beiden Ereignisse wurde die Handball-Damen Elf des VfB im Jahre 1949 notgedrungen aufgelöst.
Das es damals schon heiß herging, beweist ein Protokollbuch. Bei einer wichtigen Mitgliederversammlung am 9.5.1953 wurde an den damaligen Vorsitzenden Johann Österreicher der Vorwurf herangetragen, der VfB habe auf seine Veranlassung hin das Punktspiel in Kemnath absichtlich verloren. Daraufhin trat Österreicher empört von seinem Amt zurück und es kam im Saal zu tumultartigen Ausschreitungen. Gott sei Dank übernahm der zurückgetretene Vorstand am 30. Mai nach langem Überreden sein Amt wieder, damit es nicht heiße, er lasse den Verein im Stich.

Am 13.11.1955 gab es in Rothenstadt einen Spielabbruch, der durch den VfB-Spieler Hans Fuhrmann (Ramp) und Hermann Kuchenreuther verursacht worden sein soll. Der Schiri soll dabei tätlich angegriffen worden sein, was energisch bestritten wurde. In diesem Jahr musste man auch nach fast 30jähriger A-Klassenzugehörigkeit in den sauren Apfel des Abstiegs beißen.

Aber zumindest einmal kam ein Schiedsrichter nicht ungeschoren davon. Nachdem Schiri Scher “Gankl“ einen Mantler Spieler (Name der Redaktion bekannt) vom Platz gestellt hatte, wollte er sich nach dem Schlusspfiff aus dem Staub machen. Er hatte allerdings die Rechnung ohne den Wirt gemacht. In der Nähe des Anwesens Drechsler gab es dann eine kurze, für den Schiedsrichter umso schmerzhaftere Begegnung, bei der er einen Teil seines Gebisses eingebüßt haben soll. Aber auch für den Mantler hatte die “Unterhaltung“ Folgen. Er wurde zunächst lebenslang gesperrt und erst nach mehreren Jahren und vielen abgelehnten Gnadengesuchen durfte er wieder Fußball spielen. Beim 30jährigen Jubiläum im Jahre 1956 trat eine verstärkte Mannschaft des VfB gegen die SpVgg Weiden an, und das vor sage und schreibe 2000 Zuschauern. Zur Aufbesserung der Finanzen wurden u.a. auch Theaterstücke aufgeführt. Dabei kam es am 30. März 1958 zu einem Eklat. Obwohl man es rechtzeitig angekündigt hatte, hielt der Wirt des Gasthofes “Zur Post“ (Vereinslokal des VfB) zur gleichen Zeit, als das Theaterstück aufgeführt wurde, einen Film Abend ab. Daraufhin wurde beschlossen, das Vereinslokal zu wechseln. Sämtliche Wirte Mantels, die Mitglieder beim VfB waren, wurden schriftlich aufgefordert, mitzuteilen, welche Vergünstigungen der VfB im Falle des Wechsels in ihr Lokal erhalten würde. Aufgrund des besten Angebotes (200,-DM Zuwendung an den Verein pro Jahr) erhielt Hans Janner (Adl) den Zuschlag. Bei einer der ersten Mitgliederversammlungen im neuen Vereinslokal geschah gleich etwas Kurioses. Inmitten einer Diskussion betraten einige Weiherhammerer das Lokal. Daraufhin schloss der Vorsitzende die Versammlung “denn es steht fest, dass die Versammlung nur Sache des VfB ist und keine Zuhörer aus Weiherhammer erwünscht sind“(Protokoll vom 4.4.1958).

Wie sparsam man damals mit den Finanzen umging, beweist die Tatsache, dass die zweite Mannschaft des VfB nicht weniger als fünfmal den Antrag auf Kauf neuer Fußballstrümpfe stellen musste. Dann erklärten sich schließlich Vorstand Johann Österreicher und Kassier Hermann Prölß bereit, die Hälfte der Kosten zu übernehmen und erst dann wurde dem Antrag zugestimmt.

Viele Jahre leitete Hans Österreicher (Ost) die Geschicke des Vereins. Unter seiner Führung errang der VfB in der Saison 1958/1959 die Meisterschaft in der B-Klasse und stieg durch einen Sieg im Entscheidungsspiel in Kirchenlaibach gegen den TSV Mehlmeisel in die A-Klasse auf, in der man mehrere Jahre eine gute Rolle spielte. Nachdem Hans Österreicher am 12.03.1961 sein Amt zur Verfügung gestellt hatte – er wurde wegen seiner Verdienste um den VfB zum Ehrenmitglied ernannt – wurde der Verein in den nächsten sieben Jahren von ebenso vielen Personen geleitet. Dabei soll es Gerüchten nach vorgekommen sein, dass jemand zum Vorstand gewählt wurde, noch in der gleichen Nacht seinen Rücktritt erklärt haben soll. 1964 kam Pfarrer Knorr als Nachfolger von Richard Bauer nach Mantel. Dies wäre eigentlich nichts außergewöhnliches, wenn sich der Knorr Sepp nicht alsbald dem VfB angeschlossen hätte. Im Jahre 1968 wurde der “Fußballpfarrer“, wie er im Volksmund hieß, zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er war auch der erste geistliche, der als aktiver Schiri agierte. Auf Knorrs Initiative hin wurde 1968 der Bau des ersten Sportheimes in Angriff genommen. Mit viel Eigenleitung, aber auch erheblichen finanziellen Aufwand, entstand ein Bau der in der Umgebung seinesgleichen suchte. Drei Umkleidekabinen mit einer Dusche, Geräteraum, sanitäre Anlagen und ein kleiner Gastraum von 35 qm waren in dem Gebäude, das 1969 eingeweiht werden konnte. Nachdem von schwerer Krankheit gezeichnet, Pfarrer Knorr sein Amt als erster Vorsitzender niederlegen musste, trat Ferdinand Biller seine Nachfolge an. Er hatte die schwierige Aufgabe, 25.000 DM an Schulden, die bei der Baufirma noch hatte, abzuzahlen. Darum war er beileibe nicht zu beneiden, da alle 14 Tage Mahnungen in Haus flatterten. Dank der Unterstützung einer örtlichen Bank und von Vereinsmitgliedern, die dem VfB Darlehen gewährten, konnte Biller diese Angelegenheit ins Lot bringen. Viele der Mitglieder, die damals dem finanziell angeschlagenen Verein unterstützten, verzichteten später sogar auf die Rückzahlung der Darlehen. Ihnen gilt heute noch unser Dank. Nachdem das Sportheim in der Anfangsphase ein Draufzahlgeschäft für den VfB war, konnte man später, als man es in Eigenregie betrieb, ansehnliche Gewinne erwirtschaften und den Bankkredit zurückzahlen. Leider musste der VfB Ende der sechziger Jahre sportlich wieder nach unten marschieren, diesmal sogar bis in die C-Klasse. Trotz intensiver Bemühungen gelang es erst 1976, zum 50jährigen Jubiläum, wieder, in die B- und dann gleich in die A-Klasse zurückzukehren.

Vor dem 50jährigen Jubiläum wurde von vielen Mitgliedern der Wunsch an die Vorstandschaft herangetragen, doch eine Vereinsfahne anzuschaffen. Nach Rücksprache mit anderen Vereinen war klar, dass eine solche Anschaffung mit Kosten von 5000-6000 DM verbunden sei. Dies teilte Vorstand Biller auch bei einer Versammlung den Mitgliedern mit und gab sogleich eine Spendenliste in Umlauf. Obwohl sowohl er als auch Ehrenvorstand Österreicher einen größeren Beitrag beisteuerten, reicht es aber bei weitem nicht aus. So blieb Biller und Österreicher nichts anderes übrig, als eine Haussammlung durchzuführen. Am Ende hatte man 5200 DM zusammengetragen und die Finanzierung war
gesichert. Ein weiteres Problem fiel in die Zeit der Vorstandschaft von Ferdinand Biller. Man benötigte ein zweites Spielfeld. Die Schwierigkeit dabei war, das der ins Auge gefasste Platz sogenannter “Rechtsgundler“ war. Viele Sitzungen und Verhandlungen waren notwendig, bis der Rechtlerausschuß die benötigte Fläche freigab und sie dem VfB kostenlos zur Verfügung stellte. Damit war der Weg frei, im Zuge der damals in Mantel durchgeführten Flurbereinigung einen Ausweichplatz zu errichten, der dem VfB praktisch nichts kostete. Das 50jähige Gründungsjubiläum mit Fahnenweihe wurde 1976 gefeiert. Festleiter war damals Oswald Heindl, Fahnenbraut Luise Klemm, Oswald Heindl wurde dann auch im Jahre 1977 Nachfolger von Ferdinand Biller. Unter seiner Regie wurde 1979 die erste Erweiterung des Sportheimes vollzogen. Der große fußballerische Coup gelang aber im Jahre 1980. Unter Trainer Manfred Haag glückte zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte der Aufstieg in die Bezirksliga. So ein Fest, wie damals gefeiert wurde, hat die altehrwürdige Marktgemeinde wohl nur äußerst selten erlebt. Leider stand man am Ende der nächsten Saison auf einem Abstiegsplatz, aber durch eine Entscheidung am grünen Tisch behielt man den Platz in der Bezirksliga. Nur hatten sich in der Zwischenzeit schon mehrere Spieler anderen Vereinen angeschlossen, so dann man mit einer stark dezimierten Elf den Klassenerhalt in der nächsten Spielzeit nicht schaffen konnte. Aber wer den VfB kennt, weiß, dass er sich nicht sogleich aufgibt. am 29. Mai 1983 schaffte man durch den in einem Entscheidungsspiel den Wiederaufstieg. Trainer war damals Bürgermeister Josef Wittmann. Unter seiner Regie schaffte die Truppe es am 7.1.1984 auch, die erste Hallenkreismeisterschaft, die im Kreis Weiden ausgetragen wurde, für sich zu entscheiden. Die Feldsaison verlief nicht ganz so glücklich, denn nach nur einjähriger Zugehörigkeit musste man die Bezirksliga wieder verlassen. Der Weg führte diesmal auf Etappen bis zur B-Klasse. Max Fleischmann folgte auf den leider zu früh verstorbenen Oswald Heindl, der bis dato jüngste Vorstand, der den VfB geführt hatte. Zum Zeitpunkt seiner Wahl war er gerade einmal 26 Jahre alt. Aufgrund von Arbeitsüberlastung musste er leider schon bald von einer Wiederwahl Abstand nehmen. Unter seinem Nachfolger Hans Klemm wurde sowohl das 60jährige als auch das 65jährige Gründungsjubiläum begangen und auch auf baulichem Sektor Neues geschaffen. Eine Doppelgarage mit Kassenhäuschen und diversen Geräteräumen entstand direkt neben dem A-Platz. Ein Spielfeld für die Mannschaften, die auf Kleinfeld spielten wurde ebenfalls angelegt. Somit verfügte der VfB über drei Spielfelder. Ebenso wurde 1990 eine Damenmannschaft gegründet. Im Januar 1992 übernahm Günther Kötteritzsch das Ruder des VfB Schiffes. Unter ihm wurde dasbisher größte bauliche Vorhaben des Vereins, der Sportheimum- und Anbau mit einer Bausumme von mehr als 700.00 DM in Angriff genommen und nicht zuletzt dank der großzügigen finanziellen Unterstützung durch die Marktgemeinde Mantel zum Abschluss gebracht. Auch auf sportlichem Gebiet gab es in der Ära Kötteritzsch wieder ein Aufwärts. So schaffte die erste Mannschaft 1993 durch einen Sieg im Entscheidungsspiel gegen den SV Plößberg den Wiederaufstieg in die damalige A-Klasse (heute Kreisliga). Dort spielte man eine gute Rolle. Im Jahr 1999 scheiterte man gar erst im zweiten Ausscheidungsspiel am Aufstieg in die Bezirksliga. Den Sprung dorthin schafften im gleichen Jahr aber die Damen des VfB. Aber leider konnten sie – bedingt durch viele schwere Verletzungen und mehrere Schwangerschaften – die Klasse nicht erhalten. Nicht unerwähnt werden soll auf baulichem Sektor die Umsiedlung eines Bundeswehr-Feldhauses, das Erwin “Bilein“ Klemm in Roding organisiert hatte. Inzwischen innen mit Holz ausgekleidet und außen mit einem freundlichen Anstrich versehen, leistet das “Casino“ dem Verein viele Dienste. Unter der Führung des 1. Vorsitzenden, Michael Scheiber, wurde im Jahr 2000 der Förderverein gegründet, der den Jungendbereich unterstützt und fördert. Ebenso wurde 2002 auf 2003 eine moderne neue Sitz-Fußballtribüne errichtet. Eine neue Theke für das Sportheim wurde angeschafft. Im Juni 2002 führte die gut organisierte Vereins-Abschlussfahrt Spieler und Vereinsmitglieder für drei Tage nach Österreich Kärnten. Im Jahr 2004 wurden nach den Neuwahlen in der Vorstandschaft neue Posten besetzt: als Jugendleiter wurde Richard Paulus gewonnen (der derzeitige Vorstand) gewonnen, als Schriftführer Manfred Rauscher und für die Kasse Nikol Dieter. In diesem Jahr wurde dem Verein der Sepp-Herberger-Preis verliehen. Im darauffolgenden Jahr erhielt der VfB die Auszeichnung “Silberne Raute“ des Bayerischen Fußballverbandes, überreicht durch den Ehrenamtsbeauftragten des Fußball-Kreises Weiden Josef Gläßl. Dies ist eine der höchsten Ehrungen, die ein Verein erhalten kann. Des Weiteren wurde im Jahr 2005 ein neuer D-Platz als viertes Spielfeld erstellt. Ab 2006 wurden durch die Jahreshauptversammlung wieder Posten neu besetzt. Der bisherige 2. Vorsitzende Edmund Schregelmann nahm seinen Abschied und Monika Gröschel wurde in dieses Amt gewählt. Als 3. Vorsitzender kam Markus Hellmich neu in die VfB Vorstandschaft und Kassie wurde Herbert Steiner. Außerdem wurde die Pergola beim Kiosk erweitert und eine Solaranlage für Warmwasserbereitung auf dem Dach des Sportheims vorbereitet. Diese und auch andere Arbeiten konnten nur realisiert werden, weil die Vorstandschaft vom Vereinsausschuss unterstützt wird und viele Helfer mit unzähligen Stunden unentgeltliche Arbeit für den VfB Mantel leisten.

2008 übernahm mit Monika Gröschel erstmals eine Frau den Vorsitz des Vereins. Unter ihrer Regie wurde eine neue Eingangstüre sowie neue Fenster ins Sportheim eingebaut. Leider musste man nach 15 erfolgreichen Jahren vom Frauenfussball wegen Spielermangel und fehlendem Nachwuchs Abschied nehmen. Sportlich schaffte man durch ein Entscheidungsspiel in Weiherhammer gegen den SV Parkstein vor 600 Zuschauern durch ein 1:0 den Wiederaufstieg in die Kreisliga. Der Trainer damals war Hans Schmucker. 2011 wurde dann das 85-jährige Vereinsjubiläum mit einer Sportwoche und Festbetrieb gefeiert. Im gleichen Jahr wurde eine Jugendfördergemeinschaft mit den Nachbarvereinen FC Kaltenbrunn und den FC Freihung gegründet. Nur durch diese Institution war es allen drei Vereinen möglich, alle Nachwuchsmannschaft in den laufenden Wettbewerben zu melden.